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„Das Glück erkennt man nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen"  Weisheit aus Norwegen

Emotionsregulation

Wie du deine unangenehmen Gefühle für dich nutzen kannst

Eine Säule der Selbstführung ist die Selbst-Regulation, sprich die eigenen Emotionen in Balance zu haben. Dabei geht es darum, dass wir für unsere Gedanken und Gefühle selbst zuständig sind und konstruktiv Einfluss nehmen können. Die Emotionsregulation bezieht sich vertiefend auf die Wahrnehmung und den Umgang mit den eigenen Gefühlszuständen. In der Emotionsregulation geht es darum, die eigenen unangenehmen Gefühle weder zu unterdrücken noch sich darin zu verlieren, sondern sie wahrzunehmen, sie zu verstehen und sie für sich selbst gut zu nutzen. Wir sind fühlende Wesen, sprich wir erfahren unsere Außenwelt auch immer fühlend. Man könnte auch sagen, dass durch die Vielfalt an Gefühlszuständen wir die Außenwelt bunt und unser Leben farbenfroh erleben. Gefühle machen uns lebendig und bieten eine zusätzliche Perspektive zum logischen Denken. Natürlich sind uns allen die angenehmen Gefühle lieber. Die unangenehmen Gefühle steigen - ohne Einladung - in uns hoch und vereinnahmen uns. Tatsache ist, dass uns meist die eigenen negativen Empfindungen den größten Stress verursachen. Aber die gute Nachricht ist, dass es auch für die unangenehmen Gefühle einen guten Weg und einen würdevollen Umgang gibt. Die unangenehmen Gefühle haben einen guten und berechtigten Grund für ihr Dasein, haben uns etwas zu sagen, fordern uns auf, in die Verantwortung für uns zu gehen, bringen uns in Bewegung und bieten die Chance zum Wachstum. Anbei möchte ich dir die fünf Schritte vorstellen, wie du deinen unangenehmen, negativen oder schwierigen Gefühlen bewusst achtsam begegnen kannst, mit ihnen würdevoll umgehen kannst und sie wertvoll für dich nutzen kannst.

1. Wahrnehmung – Das Herz tritt mit unserem Bewusstsein in Kontakt

In dem Moment, wo ein Gefühl in uns hochsteigt, ist unser Herz mit unserem Bewusstsein in Kontakt getreten. Wir reagieren emotional, wenn etwas für uns auf dem Spiel steht. Das ist gut so, denn es zeigt uns, dass etwas für uns eine Bedeutung hat. Das Herz teilt uns etwas wichtiges mit, und zwar über uns selbst und über die Bedeutung, die eine Situation oder ein Menschen für uns hat. Hier geht es darum, das Gefühl zu benennen, „was fühle ich?“. Ist es Wut, Traurigkeit, Enttäuschung, Angst, Scham, usw. Die Wahrnehmung des Gefühls dient lediglich der Identifikation, um welches Gefühl es sich handelt.

2. Zulassen – Den Gast willkommen heißen

Im zweiten Schritt geht es darum, diesen Gefühlszustand zuzulassen, ganz nach dem Motto „Ich darf mich so fühlen“. Es kostet weniger Kraft und ist erleichternd, es zu fühlen, statt dagegen anzukämpfen und vielleicht noch dazu sich selbst für das Gefühl abzuwerten. Es ist hilfreich, sich hier bewusst zu machen, dass man selbst nicht das Gefühl ist, sondern das Gefühl ein Gast ist, der gekommen ist und willkommen geheißen sein möchte. Als guter Gastgeber sperrt man die Tür nicht zu, sondern lässt das Gefühl rein, sagt „Willkommen“ dazu. Man fühlt es, lässt es da sein. Es ist sonst nichts zu tun. Der Sinn liegt darin, es einfach fühlen zu dürfen, ohne sich mit dem Gefühl zu identifizieren. Als Gastgeber sind wir die wahrnehmende Instanz, das Bewusstsein und somit der Beobachter.

3. Verstehen – Die Botschaft des Gastes verstehen

Im dritten Schritt geht es darum, zu verstehen „warum fühle ich mich so?“ Der Gast hat ein Gastgeschenk mitgebracht, sprich das Gefühl hat eine Botschaft für uns. Das Gefühl will uns etwas wichtiges mitteilen. Die meisten unangenehmen Gefühle wollen uns beschützen oder vor etwas bewahren. Sie treten als Hinweisschilder in Erscheinung , um uns aufmerksam zu machen, dass etwas nicht stimmig ist, nicht passend ist oder gar etwas in Gefahr ist. Sie signalisieren uns, wenn ein Wert verletzt wurde, wenn eine Grenze überschritten wird, wenn ein Bedürfnis unerfüllt ist oder wenn eine Erwartung oder Vorstellung nicht erfüllt ist oder wenn einfach Vorsicht geboten ist. Hier gilt es nur zu erkennen, welches Bedürfnis oder welcher Wert hinter dem Gefühl steht, um somit zu verstehen, was uns das Gefühl sagen möchte und wovor es uns beschützen möchte.

4. Verantwortung - Raus aus der Opferfalle

In weiterer Folge neigen manche dazu, sich über die Situation zu beschweren, zu beklagen oder einfach anderen Menschen ihre eigenen Gefühle mit einer großer Portion an Vorwürfen und Schuldzuweisungen auf den Tisch zu knallen. Man erklärt sich, rechtfertigt sich und die andere Person ist der böse Schuldige, der etwas falsch gemacht hat. Damit manövriert man sich in die Opferrolle und macht den anderen zum Täter. Keine gute Strategie, weil es außer Unfrieden oder Streit keinem etwas nützliches bringt. Eine bessere, vernünftigere und sinnvollere Vorgehensweise ist es, sich zunächst mal den eigenen Anteil am Geschehen bewusst zu machen. Es geht darum zu verstehen, wie und was man selbst dazu beigetragen hat. Manchmal hat der andere gar nichts falsch gemacht oder zumindest nicht absichtlich oder böswillig gehandelt. Damit kann man den eigenen und den fremden Anteil auseinander dividieren. Das Ziel ist es, in diesem Schritt selbst in die volle Verantwortung für den eigenen Anteil, das eigene Fühlen, Denken und Handeln zu gelangen.

5. Tatkraft – Eigeninitiative für die Lösung

Im letzten Schritt geht es darum, eine Lösung zu finden, ganz nach dem Motto „Ich kann es lösen“. Nachdem wir die Botschaft des Gefühls entschlüsselt haben, können wir daraus den Handlungsbedarf ableiten. Die Lösung kann vielseitig sein: Eine Entscheidung treffen. Eine Veränderung einleiten. Selbstwirksam ins Handeln kommen. Ein Ziel anvisieren. Im Inneren zu einer neuen Sichtweise gelangen. Im Außen eine neue Verhaltensweise wählen. Initiativ für Werte eintreten. Jemand etwas bitten oder etwas erfragen. Einen Vorschlag oder eine Idee einbringen. Sich von jemandem etwas wünschen. Einen konstruktiven Lösungsvorschlag einbringen. Etwas selbst in die Hand nehmen. Selbst der aktive Gestalter sein. Loszugehen, für etwas, was einem wichtig und wertvoll ist. Etwas ins rechte Licht rücken. Das Beste daraus machen.

Zusammenfassend möchte ich betonen, dass jedes noch so unangenehme Gefühl eine wertvolle Funktion hat und als Wegweiser des Lebens dient. Manchmal weist der Wegweiser in die neue Richtung und den nächsten Schritt, und manchmal zeigt er uns an, was wir daraus für uns selbst lernen können, uns darin erkennen können. Lernen können wir dadurch etwas über uns selbst, über andere Menschen, über das Leben und für eine bessere Zukunft. Schlussendlich können wir für alle Erfahrungen - auch solche mit negativen Gefühlslagen - dankbar sein, denn sie waren alle für uns bestimmt und ausschlaggebend für unser Wachstum. Ich wünsche dir, dass du vor allem dir selbst mit einer manchmal chaotischen und gefühlsgeladenen Innenwelt wohlwollend und verständnisvoll begegnen kannst.

Ich hoffe sehr, dass dich dieser Artikel inspiriert und anregt, wie du selbst mit einer gefühlsgeladenen Innenwelt nützlich umgehen kannst.

Von Herzen gegrüßt
Deine Edith

DI Dr. Edith Dusch

Edith Dusch

Meine Intention ist es, andere Menschen für ihr persönliches Wachstum zu begeistern und sie darin zu unterstützen. Mein Wirken soll einen Raum öffnen, wo jeder zur Entfaltung und zum Aufblühen inspiriert wird. Es ist mein größter Wunsch, dass alle Menschen in eine positive Energie und in eine erfüllende Beziehung zu sich selbst und zu anderen Menschen kommen. Ich bin Unternehmensberaterin, Trainerin, Erfolgscoach und Autorin für persönliche Entwicklung, für Leadership, für Lebenskraft und für den individuellen Erfolgsweg.

Tipp

Um dieses Thema zu vertiefen, freue mich auf deine Kontaktaufnahme für ein persönliches Coachinggespräch, weiters findest du Möglichkeiten der persönlichen Weiterbildung unter meinem Link Termine

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