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„Es kam der Tag, da das Risiko, in der Knospe zu verharren, schmerzlicher wurde als das Risiko zu blühen."  Anais Nin

Entscheidungen

Wie die eigene Entscheidungskompetenz gestärkt werden kann

Es gibt nichts, was einen so starken Einfluss auf unser Leben und unseren Alltag hat, wie unsere Entscheidungen. Wir treffen tag ein und tag aus ständig Entscheidungen. Kleine und große Entscheidungen, im privaten wie im beruflichen Kontext. Und dabei gab es noch nie so viele Optionen und Wahlmöglichkeiten, wie heutzutage. Daher lohnt es sich, einen Blick auf die eigene Entscheidungskompetenz zu werfen, um zu erkennen, welcher Entscheidungstyp man selbst ist und welche Taktiken man selbst an den Tag legt, wenn es darum geht, eine gute Wahl zu treffen. Spannend ist es ebenfalls zu beleuchten, warum es uns manchmal schwer fällt, eine gute Entscheidung zu treffen, was uns daran hindert oder antreibt. Tatsache ist, dass grundsätzlich uns allen viel daran liegt, gute Entscheidungen zu treffen und dass jede Entscheidung unseren Alltag beeinflusst. Eine Entscheidung legt die Richtung fest und bindet uns an eine getroffene Wahl und schließt dabei die 99 anderen möglichen Optionen aus. Es ist sinnvoll sich festzulegen und eine Wahl zu treffen, um damit voranzukommen und ins Handeln zu kommen, statt nicht zu entscheiden, sich alle Türen offen zu halten und sich dabei nicht vom Fleck zu bewegen. Gerade im Führungsalltag für Führungskräfte werden Entscheidungen von den Mitarbeitern erwartet. Somit Entscheidungen zu treffen ist ein grundlegender Teil der Führung. In diesem Artikel habe ich die gängigen Entscheidungstaktiken zusammengetragen, um dem Umgang mit Entscheidungen auf die Schliche zu kommen und dadurch die eigene Entscheidungskompetenz zu stärken.

1. Hauruck-Entscheidungen und der Schnellschuss

Manche neigen zu Hauruck Entscheidungen, also schnell, spontan und gleich. Dabei treffen sie eine Wahl schnell man aus einer spontanen Begeisterung heraus. Mit so einer spontanen intuitiven Entscheidung kann man richtig oder falsch liegen. Der Vorteil ist, dass damit der Entscheidungsdruck wegfällt und man keine Ungewissheit ertragen braucht. Der Nachteil ist, dass der Klärungsprozess für die Entscheidung fehlt und der Schnellschluss auch nach hinten losgehen kann, wo man hinterher erkennt, dass es wohl voreilig war. Für Hauruck-Entscheider: eine kleine Reifezeit der Entscheidung kann nie schaden.

2. Aufschieberitis und den Zeitpunkt verpassen

Manche Entscheider schieben gerne Entscheidung vor sich hin oder manche Entscheidungen werden einfach so lange aufgeschoben bis der Druck so groß ist, dass man gar nicht mehr aus kann. Manchmal sogar bis auf den Sankt-Nimmerleins-Tag, wo man dann den Zeitpunkt für das Entscheiden bereits verpasst hast. Der Vorteil ist, dass man sich mit der Entscheidung vorerst nicht befassen braucht. Der Nachteil ist, dass man den Zeitpunkt verpasst oder der Druck immer größer wird. Für die Anhänger der Aufschieberitis: einen fixen Zeitpunkt, bis wann die Entscheidung getroffen werden soll, festlegen und die Zeit für den Entscheidungsprozess konstruktiv nutzen.

3. Entscheidungen aussitzen und alles offen lassen

Nicht zu entscheiden und die Situation auszusitzen bis der Zufall es entscheidet oder jemand anderer entscheidet oder bis es überflüssig wird zu entscheiden, kennen vielleicht auch manche von euch. Nicht entscheiden zu können oder nicht festlegen zu wollen, ist auch eine Wahl. Vielleicht fürchtet man etwas zu verpassen, weil wenn man sich für eine Sache entschieden hat, verpasst man 99 andere Wahlmöglichkeiten und vielleicht kommt ja noch etwas Besseres nach. Wenn man sich alle Türen offen hält, dann hat man auch noch alle Möglichkeiten offen. Ein Tipp dazu: das echte Leben und die Realität beginnt, wenn wir durch die eine Tür gehen. Vorankommen und ins Handeln kommen ist möglich, wenn wir die Richtung festlegen und einschlagen.

4. Entscheidungen gekonnt delegieren

Eine Entscheidung zu delegieren und jemand anderen entschieden zu lassen ist auch eine Entscheidung. Dies kann direkt erfolgen, indem man die Entscheidungsfreiheit bewusst an jemand anderen überträgt oder es kann indirekt erfolgen, indem man anhand des Rates und der Meinung von jemand anderen die Entscheidung trifft. Dies kann gewollt und richtig sein. In beiden Fällen hat man jedoch selbst die Ruder nicht in der Hand. Nachteilig wird es, wenn man dennoch mit den Auswirkungen der Entscheidung anschließend selbst leben muss. Eine Empfehlung dazu: wenn es einem betrifft, dann sollte man selbst in die Verantwortung für eine gute Wahl gehen und die eigenen inneren Beweggründe im Entscheidungsprozess berücksichtigen.

5. Einseitige Bauch-Entscheidungen

Die einseitigen Bauch-Entscheider nutzen ihr Bauchgefühl, um gefühlsgeleitet eine Entscheidung zu treffen. Das Bauchgefühl zeigt an, was sich gut, richtig und stimmig anfühlt. Der Vorteil ist, dass das emotionale Gedächtnis alle Erfahrungen der Vergangenheit abgespeichert und abrufen kann und auf einer intuitiven Ebene eine gute Aussagekraft hat, was bereits in der Vergangenheit gut funktioniert hat. Der Nachteil ist, dass das Bauchgefühl nicht die Pro und Contra kognitiv und rational abwägt und somit auch die Folgen der Wahl für die Zukunft nicht analysiert hat. Was sich jetzt gut anfühlt, kann für die Zukunft richtig oder aber ein Danebenliegen sein. Daher für Bauchentscheider: legt mal eine Denkpause ein, um dem Verstand die Chance zu geben, die Entscheidungsmöglichkeiten nüchtern zu analysieren und die zukünftigen Auswirkungen zu bewerten.

6. Einseitige Kopf-Entscheidungen

Die einseitigen Kopfentscheider verlassen sich ganz auf ihren scharfen und rationalen Verstand. Sie denken alles rational durch, investieren viel Zeit und Energie, um zu analysieren, pro und contra zu bewerten und eine Kosten-Nutzen-Rechnung zu erstellen. Die getroffene Wahl ist vor allem logisch, praktisch und nützlich. Der Nachteil dabei ist, dass der Entscheidungsprozess verhältnismäßig lang dauert und aufwendig ausfällt. Dennoch bringen oft beide Entscheidungsalternativen gleich viele Vorteile wie Nachteile am Ende des Tages mit sich und daher fällt es dennoch schwer, eine Entscheidung zu treffen. Daher für Kopfentscheider: hört mal in euch hinein, lasst mal das Bauchgefühl zu Wort kommen. Nach all den Analysen kann hier das Gefühl in die stimmige Richtung deuten, was sich gut anfühlt und was man besser meiden sollte.

7. Selbstüberschätzung

Die mutigen Entscheider und Menschen mit sehr viel Selbstvertrauen neigen dazu, viel zu optimistische Entscheidungen zu treffen, was ihre eigenen Ressourcen, Zeit, Energie und Grenzen betrifft. Der Vorteil ist, dass man sich ordentlich etwas zutraut, Neues wagt und unerforschte Galaxien betritt. Der Nachteil der zu optimistischen Entscheidungen ist, dass es dadurch manchmal zu Selbstüberschätzung kommen kann, was in weiterer Folge zu Überforderung führt. Man mutet sich zu viel zu, geht in Arbeit unter, und wahrt die eigene Grenzen nicht. Ein Tipp dazu: eine Denkpause mit realistischer Einschätzung der eigenen Ressourcen und der zeitlichen Kapazitäten kann helfen, um bei manchen Entscheidung „Nein“ zu sagen und die eigenen Grenzen zu wahren.

8. Perfektionismus

Die Perfektionisten suchen stets die perfekte und ideale Lösung. Ihre Erwartungshaltung ist, die Entscheidung muss perfekt und richtig sein, Fehlentscheidungen dürfen nicht sein. Vielleicht fürchtet man falsch zu entscheiden und die Folgen tragen zu müssen. Der Vorteil der Perfektionisten ist, dass man stets bemüht ist, sein Bestes zu geben und sich mit dem Klärungsprozess einer Entscheidung auseinander zu setzen. Der Nachteil ist, dass die perfekte Entscheidungsalternative zu finden manchmal unmöglich ist, weil jede einzelne Alternative Vor- und Nachteile mit sich bringt. Es gibt keine Garantie für die richtige Entscheidung, und keine Versicherung gegen falsche Entscheidungen. Die künftige Entwicklung einer Entscheidung kann auch unvorhergesehene Überraschungen mitbringen. Heute kann es richtig sein und in drei Monaten kann die Entscheidung schon überholt sein. Ein Denkimpuls dazu: die Alternative zu wählen, welche sehr viele Vorteile und nur minimal leicht erträgliche Nachteile enthält, ist annährend schon eine perfekte Lösung.

9. Um des „Friedens-Willens“ entscheiden

Wenn wir eine Entscheidung treffen, wodurch sich etwas verändert, wo vor allem für unser Umfeld die Veränderung sichtbar und erlebbar wird, rechnen viele Entscheider mit Widerstand, Ablehnung oder Unverständnis von unseren Mitmenschen. Wenn man etwas verändert, kann einem schon Gegenwind ins Gesicht blasen. Die Vorüberlegungen bei einer Entscheidung, wie reagieren die anderen und was werden die anderen sagen, kann einem dazu verleiten, dass man eine des „Friedens-Willens“-Entscheidung trifft. Der Vorteil: mit der Entscheidung können die anderen gut leben. Die Frage ist: ist man sich selbst treu geblieben? Grundsätzlich gilt es zu bedenken, egal wie man sich auch entscheiden mag, nie wird man es allen recht machen können. Daher mein Tipp: die Entscheidung soll vor allem für einem selbst richtig und stimmig sein, schließlich steht man selbst in der Verantwortung dafür.

10. Blockierende Ängste und Unsicherheiten

Jede Entscheidung ist ein Wagnis. Wir treffen eine Entscheidung heute und sehen die Entwicklung der Entscheidung morgen. Wir müssen vorwärts entscheiden und können nur rückwärts bewerten. Somit sind Unsicherheiten und Ängste in einer Entscheidungssituation völlig normal. Die gängigsten Unsicherheiten und Ängste sind: sich auf etwas Neues einzulassen, ungewisse Zukunftsentwicklungen, die eventuell auftretenden negativen Folgen tragen zu müssen, den Preis für die Entscheidung zu zahlen oder Ablehnung zu erfahren. All die Ängste und Unsicherheiten blockieren eine Entscheidung zu treffen, man verharrt in dem Gewohnten. Meine Empfehlung als „Kriterium für eine gute Entscheidung“: der Gewinn einer richtig guten Entscheidung ist immer viel größer als der kleine Nachteil, was man dadurch in Kauf nehmen muss. Und eines ist noch wichtig zu sagen: Kurskorrektur durch eine Neuentscheidung ist immer möglich.

Als ich mich mit diesem Thema Entscheidungskompetenz und Entscheidungen treffen auseinandergesetzt habe, habe ich mich gleich bei drei Punkten von diesem 10 ertappt und wiedergefunden. Das hat mich darauf aufmerksam gemacht, wo ich künftig bei Entscheidungen mehr Acht geben soll. Ich bin gespannt und hoffe, dass auch du deine Entscheidungstaktiken mit deinen Stärken und Hindernissen im Umgang mit Entscheidungen erkannt hast. Dies soll dich bei künftigen Entscheidungen unterstützen und so deine Entscheidungskompetenz stärken. Ein letzter Impuls: eine Entscheidung ist richtig, wenn die Entscheidung im Außen positive Folgen hat und im Inneren ein Gefühl des Friedens auslöst. In diesem Sinne wünsche ich gute und stimmige Entscheidungen.

Ich hoffe sehr, dieser Artikel hat dich inspiriert und angeregt, deinen Umgang mit Entscheidungen unter die Lupe zu nehmen und künftig selbstsicher und beherzt deine Wahl zu treffen.

Von Herzen gegrüßt
Deine Edith

DI Dr. Edith Dusch

Edith Dusch

Meine Intention ist es, andere Menschen für ihr persönliches Wachstum zu begeistern und sie darin zu unterstützen. Mein Wirken soll einen Raum öffnen, wo jeder zur Entfaltung und zum Aufblühen inspiriert wird. Es ist mein größter Wunsch, dass alle Menschen in eine positive Energie und in eine erfüllende Beziehung zu sich selbst und zu anderen Menschen kommen. Ich bin Unternehmensberaterin, Trainerin, Coach und Autorin für persönliche Entwicklung, für Leadership, für Resilienz und Lebenskraft und für den individuellen Erfolgsweg.

Tipp

Um dieses Thema zu vertiefen, freue mich auf deine Kontaktaufnahme für ein persönliches Coachinggespräch, weiters findest du Möglichkeiten der persönlichen Weiterbildung unter meinem Link Termine

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